[→] Fortbildungen zur DVD “Krieg in den Medien“
[→] Pornografie im Alltag Jugendlicher
[→] Soziale Netzwerke im Leben Heranwachsender
[→] Gefahrloses Surfen – Internetseiten für Kinder
[→] Datensicherheit im Internet
[→] Tablets und Smartphones
[→] Neue Medien und Jugendliche
[→] Jugendmedienschutz in Deutschland
[→] Kinder, Fernsehen und Angst
Im Informationsdschungel – Meinungsbildungsprozesse verstehen und hinterfragen
Informationsbeschaffung und Meinungsbildung durchziehen den schulischen wie außerschulischen Alltag von Kindern und Jugendlichen. Die Unterrichtseinheit fordert auf, zu reflektieren, wie die eigene Meinung entsteht. Eine Meinungsbildung im digitalen Informationszeitalter erfordert, die Vielfalt vorhandener Quellen bzw. Informationen auf ihren Tatsachengehalt kritisch zu hinterfragen. Die Schülerinnen und Schüler analysieren unterschiedliche Darstellungsformen von Informationen in Texten und Bildern. Sie lernen Meinungen von Tatsachen zu unterscheiden und die Qualität von Informationen besonders im Internet zu bewerten.
Im Auftrag von und zusammen mit der Stiftung Medienpädagogik Bayern wurde eine Unterrichtseinheit für die Klassenstufen 8 und 9 erarbeitet. Die Materialien enthalten einen Ablaufplan, didaktische Hinweise, Aufgabenstellungen, Kopiervorlagen und Hintergrundinformationen zur Vorbereitung einer Doppelstunde und können natürlich – wie auch die anderen Unterrichtseinheiten – bundesweit verwendet werden. Die Materialien stehen kostenfrei zum Download bereit auf der Internetseite des Medienführerscheins Bayern.
Inhaltlich-thematische Zusammensetzung der fragFINN-Whitelist
Immer mehr Kinder entdecken das Internet für sich. Zur Unterstützung ihrer ersten Gehversuche im Netz haben sich Suchmaschinen und Whitelists etabliert, in denen sich die jüngsten Internetnutzer sicher bewegen können. Ein besonders erfolgreiches Angebot ist fragFINN. Hier können Kinder über 10.000 geprüfte Domains nutzen, die für sie geeignet oder zumindest unbedenklich sind. Doch was steckt drin? Was für Seiten finden Kinder hier in ihrem Surfraum?
Um diese Fragen zu klären, hat der fragFINN e. V. Mitglieder der AKJM beauftragt, in einer explorativ-deskriptiven Studie die inhaltlich-thematische Zusammensetzung der fragFINN-Whitelist näher zu beschreiben und dabei auch die Sicht der jungen Nutzer nicht aus dem Blick zu verlieren. In einem ersten Schritt wurden die enthaltenen Kinderseiten und Seiten, die zwar nicht an Kinder gerichtet, aber für sie unbedenklich sind, anhand eines repräsentativen Ausschnittes hinsichtlich ihrer Art und thematischen Ausrichtung beschrieben. In einem zweiten Schritt wurde erkundet, als was Kinder ausgewählte Seiten selbst wahrnehmen. Der Ergebnisbericht wurde Anfang Juli 2012 veröffentlicht.
Sehmotive, Wahrnehmung, Verarbeitung von aktuellen RealityTV-Formaten bei Heranwachsende
Im Auftrag der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen e. V. (FSF) führten einige Mitglieder der AKJM in Kooperation mit der Freien Universität Berlin, Arbeitsbereich Philosophie der Erziehung, vom Sommer 2009 bis Frühjahr 2011 eine Studie zur Nutzung, Funktion und Bedeutung der RealityTV-Formate bei Kindern und Jugendlichen durch.
Was macht diese Formate für junge Zuschauer so spannend? Was sind die Motive, Menschen dabei zuzusehen, wie sie problematische oder aufregende Situationen bewältigen? Geht es um Unterhaltung, Voyeurismus, Neugierde, oder wollen Kinder und Jugendliche von anderen Menschen lernen, wie man mit ganz unterschiedlichen Situationen, die man selber eines Tages erleben könnte, umgehen kann?
Ziel der Studie ist es herauszufinden, wie Heranwachsende beliebte Castingshows wie „Deutschland sucht den Superstar“ und „Germany’s Next Topmodel“ sowie Coachingsendungen wie „Die Super Nanny“ und „Die Ausreißer – der Weg zurück“ nutzen, welche Rezeptionsmotive die jungen Zuschauer haben und wie sie die Angebote bewerten. In einem ersten Schritt wurden im Herbst 2009 1.165 Jugendliche im Alter zwischen 12 und 17 Jahren und 1.484 junge Erwachsene im Alter zwischen 18 und 24 Jahren online befragt. In einem zweiten Schritt wurden im Sommer 2010 vertiefende qualitative Interviews mit 9- bis 15-Jährigen durchgeführt. Zu den Ergebnissen liegen bereits einige Veröffentlichungen vor, die online abrufbar sind.
Medienpädagogische Fortbildungen zur DVD-ROM „Krieg in den Medien – Ein multimediales Lernangebot für Schule und Jugendarbeit“ (KIM)
Welche Rolle spielen die Medien im Krieg? Wie funktioniert die Manipulation von Informationen, von Bildern in den Medien? Was heißt es, wenn man von Krieg als „Medienereignis“ spricht? Diesen und weiteren wichtigen Fragen geht die DVD-ROM nach. Denn Krieg ist ein permanentes, in den Medien präsentes Thema. Insbesondere die Bewegtbildmedien thematisieren kriegerische Auseinandersetzungen vermeintlich realistisch und haben dabei eine große Verantwortung hinsichtlich der Frage, welche Inhalte bzw. Bilder sie in welcher Form präsentieren. Die DVD-ROM verknüpft die zwei Themenkomplexe „Medien“ (mit Fernsehformaten, Film, Foto, Ton und Computerspiel) und „Krieg und Frieden“ durch Herangehensweisen der Medienpädagogik, der Friedenspädagogik und der politischen Bildung.
In der Veranstaltung (Präsentation oder Workshop) wird die DVD-ROM „KIM“ als ein interaktives Unterrichtsmaterial für die Sekundarstufe I und II aller Schularten vorgestellt, das den Blick für den Unterschied zwischen realen Kriegen und deren medialer Inszenierung schärfen und den Umgang mit dem sensiblen Themenfeld ermöglichen kann. Inhaltliche Schwerpunkte der Einführungsveranstaltung sind:
● Einführung in die Entstehung des Projektes,
● Vorführung der DVD in Auszügen,
● Einführung in das Begleitmaterial, insbesondere konkrete Unterrichtsvorschläge und
● ggf. Praxisteil am PC.
Von der DVD-ROM gibt es jetzt die dritte, in einigen Bereichen aktualisierte Auflage. [→]
Seit Mitte 2012 ist auch das Internet-Dossier der bpb zur DVD online. [→]
Nähere Informationen zur DVD-ROM finden Sie beim Institut für Bildung in der Informationsgesellschaft (IBI), bei der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen (FSF) oder bei Lehrer-Online. Zu den verschiedenen Möglichkeiten der DVD und zur Resonanz unter Pädagoginnen und Pädagogen ist in der Zeitschrift „tv diskurs – Verantwortung in den audiovisuellen Medien“ ein einführender Artikel erschienen.
Pornografie im Alltag Jugendlicher
Via Internet haben Jugendliche heute so leicht wie nie zuvor Zugang zu Pornografie und werden in bisher nicht gekanntem Ausmaß auch ungewollt damit konfrontiert. Vor allem männliche Heranwachsende nutzen die Darstellungen gezielt zur sexuellen Stimulation und um mehr über die unbekannte Welt der Sexualität zu erfahren. Im Resultat sind sie oft noch mehr verunsichert und stellen sich ihnen immer neue Fragen. Mädchen und junge Frauen haben demgegenüber erst später und auch seltener Zugang zu Pornografie, sind aber auch indirekt vom Pornokonsum ihrer männlichen Altersgenossen betroffen, etwa wenn sie in der Beziehung mit besonderen Erwartungen an Sexualität konfrontiert werden und sie vom Pornokonsum ihrer Partner erfahren und an sich zu zweifeln beginnen.
Die Workshops und Vorträge richten sich an Praktiker in der pädagogischen Arbeit mit Jugendlichen. Im Mittelpunkt stehen folgende Fragen: Wie haben sich das Pornografieangebot und die Zugänge Jugendlicher verändert? Inwieweit können und sollten die spezifischen, nicht selten drastischen und stereotypen medialen Darstellungen von Sexualität in der (sexual-)pädagogischen Praxis thematisiert werden? Welche Möglichkeiten zur Vermittlung eines kritischen und kompetenten Umgangs Jugendlicher mit ihnen gibt es? Wie lassen sich die neuen Medien zur sexuellen Aufklärung Jugendlicher nutzen?
Ausführliche Beiträge zum Thema sind im JMS-Report und Sammelband Generation digital erschienen.
Mobile Kommunikation via Handy und Smartphone
Ab dem Alter von 10 Jahren sind die heutigen Heranwachsenden mehrheitlich mit einem Handy oder Smartphone ausgestattet. In Folge der rasanten technischen Entwicklungen gerade der letzten 10 Jahre sind die Handys mehr und mehr zu multimedialen Plattformen geworden. Mit integrierter Kamera, mp3-Player, Radio/Fernsehen, Spiele-Tool, Internetfähigkeit, Bluetooth, Infrarotschnittstelle und reichlich Speicherplatz eröffnen sie Kindern und Jugendlichen vielfältige Möglichkeiten. Noch werden sie in erster Linie zur Telefonie und SMS-Kommunikation benutzt, die anderen Möglichkeiten gewinnen aber an Bedeutung. Damit verbunden sind auch Kostenrisiken und neue Zugangsmöglichkeiten zu problematischen Inhalten und Erwachsenenangeboten, die nicht für Kinder und Jugendliche bestimmt sind.
Die einführenden Vorträge geben Eltern und Pädagogen zunächst einen Einblick in die technischen Möglichkeiten heutiger Handys. Außerdem werden aktuelle Zahlen zur Verbreitung der Handys bei Kindern und Jugendlichen sowie die spezifischen Umgangsweisen dieser Nutzergruppe differenziert dargestellt. Vor dem Hintergrund der vielfältigen Möglichkeiten heutiger Handys werden problematische Umgangsweisen thematisiert und Möglichkeiten des pädagogischen Handelns diskutiert.
Internetseiten für Kinder – Beispiele für gefahrloses Surfen
Bereits für Kinder ist das Internet ein wichtiges Kommunikations- und Informationsmedium. Online-Spiele bilden zumeist den Einstieg in die Welt des Internets; schnell kommen Chat, E-Mail und Foren hinzu. Nicht alle Internetinhalte sind jedoch für Kinder geeignet. Nicht selten werden sie auch mit Werbung, betrügerischen Vertragsangeboten, Belästigungen, Gewalt und Pornografie konfrontiert.
Damit das Surfen und Chatten für Kinder sicherer wird, informiert der Workshop/Vortrag Eltern, Lehrer und Erzieher über:
● spezielle Angebote für Kinder, die einen gefahrlosen Start ins Internet ermöglichen (Suchmaschinen, Chaträume etc.)
● technische Sicherheitsvorkehrungen (Filtersoftware, Altersverifikation etc.) und
● Verhaltensweisen und Regeln, auf die sich Eltern und Lehrer mit Kindern verschiedenen Alters verständigen sollten.
Beispiele für Publikationen der Mitglieder von AKJM zum Thema finden Sie hier: [→] [→] [→]
Soziale Netzwerke und Cyber-Mobbing im Leben Heranwachsender
Mit zunehmender Verbreitung des Internets haben sich bei der jungen Generation neue Kommunikationsformen etabliert. Die meisten Jugendlichen und viele Kinder sind heute in den Sozialen Netzwerken aktiv, kommunizieren regelmäßig via Instant Messenger und Chats miteinander oder archivieren und diskutieren in Foren und Blogs ihre Gedanken, Erfahrungen und Gefühle. Räumliche Distanzen werden dabei überwunden, soziale Kontakte geknüpft, persönliche Identitätsbilder entworfen, Gefühle und sinnliche Erfahrungen sind Gegenstand der bewussten Konstruktion. Eine verbreitete Begleiterscheinung ist „Cyber-Mobbing“, das bewusste Beleidigen und aggressive Verfolgen von einzelnen Personen insbesondere in Sozialen Netzwerken.
Die Workshops und Vorträge richten sich an Eltern, Erzieher und Pädagogen, die Einblick in die neuen Kommunikationsformen Jugendlichen erlangen möchten. Im Mittelpunkt stehen folgende Fragestellungen: Was sind die Spezifika von Sozialen Netzwerken wie Facebook, Instant Messenger und Chats sowie Internetforen und Blogs? Inwieweit werden sie von den Jugendlichen zur Kommunikation genutzt? Wie verändert sich dadurch auf inhaltlicher und formaler Ebene die Kommunikation mit anderen? Welche Chancen und Risiken sind mit der Nutzung der neuen Kommunikationsmöglichkeiten verbunden?
Das Internet hat einen festen Platz im Alltag von Kindern und Jugendlichen. Scheinbar souverän surfen sie durch die Welt des Internets und sind häufig in technischen Fragen Eltern und Lehrern voraus. Über ihr Verhalten im Netz machen sich Kinder und Jugendliche jedoch nur unzureichend Gedanken. Wie aktuelle Untersuchungen zeigen, geben sie häufig sorglos persönliche Daten in Anmeldeformularen, Chats und Foren preis. Oft wissen selbst die Eltern wenig über die Internetnutzung ihrer Kinder.
Die Workshops zur Datensicherheit im Internet richten sich einerseits an Kinder und Jugendliche, andererseits auch an Eltern, Lehrer und Erzieher. In den Workshops für Kinder und Jugendliche werden diese für die Gefahren sensibilisiert, die mit der Preisgabe persönlicher Daten beim Surfen und Chatten einhergehen können, und Verhaltensweisen geschult, die die Sicherheit beim Surfen und Chatten erhöhen, ohne dass der Spaß auf der Strecke bleibt. In den Workshops für Eltern, Lehrer und Erzieher werden diese über datenschutzrechtliche Aspekte der Nutzung privater Dienste im Internet durch Kinder und Jugendliche (z. B. Einwilligung bei der Verarbeitung persönlicher Daten) informiert und Verhaltensweisen und Regeln vermittelt, auf die sich Eltern und Lehrer mit Kindern verschiedenen Alters verständigen sollten, um beim Surfen und Chatten den Datenschutz nicht aus den Augen zu verlieren.
Funktion und Bedeutung der Medien für Jugendliche – aktuelle Nutzungsdaten und Umgangsweisen
Eltern und Lehrer ärgern sich häufig über die medialen Mediennutzungsweisen von Kindern und Jugendlichen: stundenlanges Surfen, Chatten und Fernsehen; hohe Handyrechnungen; sorglos im Internet preisgegebene private Daten u.v.m.
Im Vortrag/Workshop werden anhand aktueller Forschungsergebnisse beispielsweise folgende Themen diskutiert:
● die Funktion und die Bedeutung der Medien (Fernsehen, Internet, Handy etc.) in der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen,
● Unterschiede im Medienumgang von Kindern und Jugendlichen unterschiedlichen Alters und Herkunft (z. B. persönliche Interessen, Anbieterpräferenzen, Nutzungsdauer etc.) und
● Chancen, Risiken und Gefährdungspotentiale (z. B. neue Informations- und Orientierungsmöglichkeiten, Entwicklungsbeeinträchtigungen/-gefährdungen, „Internetsucht“).
Keine Angst vor Neuen Medien: Medienkompetenzvermittlung als Element des präventiven Jugendmedienschutzes
Elektronische und digitale Medien prägen den Lebensalltag von Kindern und Jugendlichen. Mit großer Begeisterung und hohem zeitlichen Aufwand tauchen sie in die mediale Welt ein. Eltern und Pädagogen haben die Verantwortung, Kinder und Jugendliche im Umgang mit den neuen Medien zu schulen und den Zugang zu bestimmten Inhalten zu reglementieren. Dabei fällt die Bewertung von Risiken und Gefahren oft schwer, ein Beharren auf Schutzbestimmungen ruft in der Regel Unverständnis bei den jungen Mediennutzern hervor.
Der Vortrag leitet in die Relevanz der Thematik ein und beantwortet Fragestellungen wie:
– Institutionen des Jugendmedienschutzes – wer legt hier eigentlich die Kriterien fest? (BPjM, KJM, Selbstkontrolleinrichtungen für Computerspiele, Internet und Fernsehen)
– Welche Bedeutung haben Medien im Alltag von Kindern und Jugendlichen?
Im Anschluss wird eine Reihe von Tipps für die praktische Arbeit gegeben:
– Film und Fernsehen: Grundlagen für Gespräche mit Kindern und Jugendlichen über Sinn, Unsinn und Grenzen des Machbaren bei der Kontrolle von Medieninhalten.
– Wie kann jungen Menschen in Schule und Jugendarbeit Medienkompetenz vermittelt werden – welche Materialien stehen hier zur Verfügung? (Internet mit Chats und Sozialen Netzwerken; Handy; Computerspiele).
Je nach Interesse sind hier unterschiedliche Schwerpunktsetzungen möglich.
Grundlagen und Praxis des Jugendmedienschutzes in Deutschland
Kinder und Jugendliche wachsen heute mit einem Ensemble verfügbarer Medien auf, das kaum noch Wünsche offen lässt. Internet, Mobilkommunikation und Computerspiele bieten ihnen vielfältige Möglichkeiten der Freizeitgestaltung und Befriedigung persönlicher Bedürfnisse, sind bei fehlenden Kompetenzen zum adäquaten Umgang mit ihnen allerdings auch mit Risiken verbunden, die durch die gezielte Intervention des institutionellen Jugendmedienschutzes minimiert werden sollen. Er zielt im Kern darauf ab, Minderjährige vor tatsächlich oder vermeintlich schädlichen Medieninhalten zu bewahren und so Beeinträchtigungen und Gefährdungen ihrer Entwicklung zu vermeiden. Die wichtigsten Instrumente für den Bereich der neuen Medien sind die Regulierungen der Kommission für Jugendmedienschutz (KJM), die Indizierungen der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) sowie die jugendschützerischen Interventionen von jugendschutz.net, Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM) und Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK).
In den einführenden Vorträgen, die sich an Erziehende und Interessierte im weitesten Sinne richten, werden die rechtlichen Bestimmungen des Jugendmedienschutzes in Deutschland erörtert, die Zuständigkeiten, Arbeitsweisen, Kompetenzen und Beurteilungskriterien der verantwortlichen Institutionen dargestellt und die Möglichkeiten des jugendschützerischen Handelns in den Familien diskutiert. In vertiefenden Workshops zum Thema werden zudem ausgewählte Medieninhalte hinsichtlich ihres Gefährdungspotentials für Kinder und Jugendliche analysiert und den Beurteilungen und Empfehlungen der Jugendschützer gegenüber gestellt.
Fernsehen und Angst – Verängstigung von Kindern durch Fernsehsendungen wie Krimis, Reality-Formate, Nachrichten oder Kinderfilme
In der jugendschützerischen Diskussion zum Medium Fernsehen werden insbesondere drei Schwerpunkte gesetzt: In der Kritik stehen übermäßige Gewaltdarstellungen, eine moralisch-sozialethische Desorientierung (beispielsweise durch „Bad Language“ oder die Überbetonung sexueller Inhalte) und die Verängstigung junger Fernsehzuschauer.
Die Verängstigung von Kindern ist für viele Eltern das Hauptproblem im Umgang mit dem Medium Fernsehen, zumal sich auch heftige Gewaltdarstellungen oder die übermäßigen Darstellungen von Sexualität gerade bei jüngeren Kindern in Verunsicherung bzw. Verängstigung äußern.
In der Veranstaltung (Vortrag oder Workshop) werden verschiedene Fernsehformate bezüglich ihres möglichen Verängstigungspotentials vorgestellt (Krimis, Thriller, Reality-Formate, aber auch Nachrichtenssendungen oder Kinderfilme bzw. -serien).
Eine wichtige Fragestellung ist auch, wann man tatsächlich von einer für die Entwicklung des jungen Zuschauers problematischen langfristigen Angsterzeugung sprechen kann, ob es sich um Vorstufen wie kurzfristige Verängstigung, Erregung von Furcht oder eher um eine von den Eltern aufgrund eigener Unsicherheit projizierte Vorstellung handelt.
Angst/Verängstigung als Risikodimension des Jugendmedienschutzes
Konzeption und Durchführung des von der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen (FSF) und der Freien Universität Berlin, Arbeitsbereich Philosophie der Erziehung, initiierten qualitativen Forschungsprojekts zu den persönlichen Vorstellungen der Prüferinnen und Prüfer der FSF von und zum Umgang mit einer zentralen Risikodimension.
In dieser Studie werden die individuell differenten, handlungsleitenden Konzepte und Vorstellungen von den Prüfenden der FSF hinsichtlich einer möglichen Angst/Verängstigung durchs Fernsehen herausgearbeitet und die verschiedenen Umgangsweisen mit diesem Kriterium im Prüfkontext aufgezeigt. Dabei werden exemplarisch die Ergebnisse des jugendschützerischen Handelns transparent gemacht, die von vielen Faktoren (z. B. Regularien, Wissensbeständen und Erfahrungen der Prüfenden) abhängen und in Gestalt von Schnittauflagen und/oder Altersempfehlungen mit den daran gekoppelten Platzierungsvorgaben die Fernsehzuschauer und auch die (wirtschaftlichen Belange der) privaten Fernsehanbieter betreffen.
Für weitere Informationen zur Untersuchung und zu den erzielten Ergebnissen siehe den zugehörigen Artikel oder den kompletten Endbericht als PDF.